LIEBE GÄSTE DER ADVENTKONZERTE,
„Auf verwachsenem Pfade“ - so hat Leoš Janáček seinen Klavierzyklus von 1911 genannt, den Paul Gulda bei der Eröffnung der diesjährigen Adventkonzerte spielen wird. Fast wortgleich betitelte der umstrittene Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun 38 Jahre später sein letztes, trotziges Buch: „Auf überwachsenen Pfaden“. In beiden Werken geht es um Selbstbehauptung gegen das Leid, um Fatalismus – aber auch den Lohn des Umwegs. Querfeldein warten, frei nach Tolkien, nicht nur dicke Pilze, sondern wahre Schätze.
Jedes unserer Konzerte wartet heuer mit solchen musikalischen Perlen auf, für die man Umwege gehen muss: Nach Gulda und seinem Janáček hören wir am zweiten Abend etwa das Klavierquintett von Guido Alberto Fano, ein wenig gespieltes Meisterstück, meisterhaft dargebracht von einem Fünfgespann um Irina Vaterl und Jevgēnijs Čepoveckis. Später geht es dann mit (metaphorisch) trittfestem Schuhwerk ins Ausseerland, wo musische und literarische Raritäten aus der Steiermark warten und weiter über die britischen Inseln bis in die Dünen, wo uns die einzigartige Sandmalerei des Duos „Piano & Sand“ verzaubert. Dafür, dass der Feldweg dabei nicht zum Holzweg wird und wir die Adventzeit festlich gestimmt verbringen, ist natürlich immer gesorgt, denn all unsere Programme sind, abgestimmt auf die Festtage, feierlich und innig. Und auch „Evergreens“ von Bach bis Beethoven lassen wir uns, egal auf welchem Pfade, natürlich nicht nehmen. Es ist ja Weihnachten, wir wollen feiern!